Wie bringe ich 3 Kleinkinder (gleichzeitig) ins Bett? // Die Tricks einer 3-fach und Zwillingsmama in 3 Phasen

Nach den ersten Wochen und sogar Monaten mit meinen Zwillingen dachte ich, dass ich nie wieder schlafen würde. Wirklich jetzt, so schlimm war es echt die ersten Wochen. Die haben gefühlt nie geschlafen. Entweder hatten sie Hunger, Bauchweh oder waren vollgespuckt bzw. war die Winde voll. Die ganze Nacht! Und wenn ich dann doch mal hätte schlafen dürfen, tja dann durfte ich Milch abpumpen gehen. Ein kleiner Teufelskreis.

Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich freiwillig noch ein Kind bekommen werde, ich hätte ihn sicher für verrückt erklärt und rausgeworfen!

Aber, dann kam es ja doch alles ganz anders. Warum das eigentlich genau so war, könnt ihr hier auch noch einmal nachlesen.Warum ich nach den Zwillingen noch ein 3. Kind wollte // Das Zwillingsmama-„Dilemma“

Das hat die Natur ja doch schon ganz schlau gemacht, dass wir Menschen negative Erfahrungen schnell wieder vergessen bzw. irgendwie verdrängen. Respekt!

Eh ich mich versah, wusste ich genau am 2. Geburtstag der Zwillinge, dass ich wieder schwanger bin. Voller Vorfreude, vergaß ich das ganze Thema Schlaf einfach (vielleicht aus Selbstschutz) wieder.

Doch es sollte mich wieder einholen. Natürlich waren die Zwillinge 8 Monate später weit davon entfernt, durchzuschlafen geschweige denn, allein einzuschlafen.

Tja und dann sitzt du auf einmal da mit einem Neugeborenen und zwei Zweieinhalbjährigen, die alle abends nicht einschlafen wollen.

Bisher hatte ich einfach zwischen den Zwillingen, die ein Bett zusammen hatten, gelegen und nach dem Vorlesen gewartet bis sie endlich mal eingeschlafen waren.

Das ging jetzt aber irgendwie nicht mehr und das Baby fand das auch gar keine gute Idee.

Ich habe dann 2 Varianten ausprobiert in der festen Überzeugung, dass sicher eine davon klappen würde:

  1. ich wollte mir das Baby einfach auf den Bauch legen, bis die anderen eingeschlafen waren und dann wieder mit aus dem Kinderzimmer nehmen. Plan ohne das Baby gemacht: was passiert? Das Baby schrie, sobald es dunkel im Zimmer wurde und so konnte natürlich niemand einschlafen. Keine gute Idee!
  2. ich hoffte, dass das Baby im Wohnzimmer in seiner Federwiege irgendwann einschlafen würde und ich dann schnell die Zwillinge ins Bett bringen könnte. Pustekuchen, Fehlanzeige usw. ihr wisst Bescheid! Auch der Plan ging nicht auf, da mein Baby sich genau die Zeit zwischen 19 und 21 Uhr als seine Schreiphase ausgesucht hatte und eigentlich überhaupt nur auf meinen Arm wollte.

Großartig, jetzt hatte ich den Salat!

Ich hatte es mir so einfach vorgestellt, 3 Kinder ins Bett zu bringen

3 Kinder ins Bett bringen
3 Kinder ins Bett bringen

Ich wurde schnell eines Besseren belehrt und langsam machte sich Verzweiflung breit.

In den ersten Tagen musste dann immer unsere Babysitterin abends kommen und mir in diesen 2 Stunden helfen, sonst wäre ich glaube ich zusammengeklappt. Es war ja nicht so, dass dann etwa Ruhe für die Nacht gewesen wäre. Das Baby wollte alle 2-3 Stunden etwas und die Zwillinge natürlich auch.

An einem Abend musste sogar extra eine Freundin kommen, die noch ihr eigenes Baby mitgebracht hat, weil ich am Rande der Verzweiflung war.

So konnte es nicht weitergehen und ich ging mit mir in den Ring. Es musste sich etwas ändern. Es war an der Zeit, dass die Zwillinge lernen mussten zurückzustecken. Knapp 3 Jahre Einschlafbegleitung mussten jetzt eine Ende haben. Zusätzlich war es jetzt Zeit, dem Baby auch einen festen Rhythmus beizubringen. Nicht mehr bis spät abends im Wohnzimmer mit zu sein, sondern auch ins Bett zu gehen.

Zuerst löste ich das Thema nicht so ganz erzieherisch korrekt aber lebensnotwendig für mich:

PHASE 1

Die Zwillinge durfte noch Fernsehen, während ich das Baby ins Bett brachte und danach dann eben die Zwillinge. Das klappte leider nur wenige Monate gut, da die Kleine sehr schnell mitbekam, dass sie irgendetwas unten verpasste. Aber immerhin, ich hatte wieder Zeit gewonnen.

Die Großen waren jetzt ja schon 3 Jahre alt und als Kindergartenkinder doch ein wenig verständiger und selbständiger.

PHASE 2

Das neue Programm sah dann vor, dass ich allen 3 Kindern im Zimmer die Zwillinge etwas vorlas und danach, ganz neu, eine CD für die Großen zum Einschlafen anschaltete. Ich habe das als Kind immer geliebt und bin sogar noch recht lange mit CD eingeschlafen. Habe ich sogar auch noch als Teenie gemacht, wenn ich krank war.

Die Mädels fanden es zwar doof, dass ich dann aus dem Zimmer ging um die Kleine ins Bett zu bringen, aber sie akzeptierten es zum Glück nach wenigen Tagen. Dann ging die Zeit der Einschlafbegleitung bei der Kleinen los. Das war aber auch nur fair, da die Anderen ja schon 2 Jahre vorher die Mama jeden Abend dafür hatten.

Irgendwann waren die Zwillinge dann aber nicht mehr zur gleichen Zeit müde, wie die Kleine und dann kam das nächste Problem. Sie durften dann noch Spielen, während ich die Kleine ins Bett gebracht habe. Leider waren sie dabei immer eher zu laut oder riefen dann nach mir, sodass die Kleine schlecht in den Schlaf fand.

PHASE 3

In Phase 3 kam dann der Umzug der Kinder in ihr „Kinderfamilienbett“. Wir hatten bemerkt, dass die Kleine ihre Geschwister vermisst und mit: „das ist aber unfair“ argumentierte, wenn es ins Bett ging. Sie hatte ja auch Recht. Die Zwillinge waren zusammen in einem Zimmer und einem Bett und sie musste allein ins Bett. Zu der Zeit waren die Zwillinge gerade 5 Jahre alt und die Kleine 2, 5 Jahre. Seitdem wohnen die 3 in einem 2,40 m selbst gebauten Bett zusammen.  Mehr dazu lest ihr hier. 

Ich lese etwas vor und schalte dann für alle CD an. So langsam wird auch das wieder schwieriger, da die Vorschulkinder wieder länger wach sind als die Kleine und die Kleine dann bald ohne Mittagsschlaf noch früher müde wird. Auch das einigen auf eine CD führt regelmäßig zu Streit.

Wie es dann weitergeht, werde ich Euch sicher noch demnächst berichten.

Wie habt ihr denn das eigentlich abends mit euren Kindern so gemacht? Wart ihr auch teilweise am Rande der Verzweiflung?

Ich bin gespannt, eure Zwillingsmama Michi

13 Kommentare

  1. Ohne die Unterstützung meines Mannes hätte das so auch nicht geklappt. Er hat den älteren Sohn ins Bett gebracht und ich die jüngere Tochter. Später als sie größer waren, haben wir uns abgewechselt. Einmal ich die Tochter, er den Sohn und umgekehrt. Mittlerweile liegen die beiden kids in ihren eigenen Betten und Zimmern mit offener Tür und Mama oder Papa liegen im Elternschlafzimmer. Dann wird zusammen noch ein Lied geträllert, meist „grün, grün, grün sind alle meine Kleider…“ und dann wird zügig eingeschlafen.. Durchschlafen ist kein Thema – das klappt schon ziemlich lange und ziemlich gut. Ab und zu kommt der große Sohn nachts ins Elternbett getapst und schläft aber gleich weiter… :)

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  2. Ich bin zwei Abende unter der Woche alleine mit den Kindern. Dann machen wir es genau so – ich mache beide Kinder (4 und 1) bettfertig, dann verabschiede ich mich mit der Kleinen ins Schlafzimmer und begleite sie in den Schlaf. Manchmal binnen fünf Minuten, manchmal braucht es auch zwanzig/ fünfundzwanzig. So lange hört die Große nebenan LEISE CD oder macht ein Puzzle/ liest, etc. Sobald die Kleine schläft, lese oder spiele ich noch etwas Ruhiges mit der Großen. Oder wir gucken etwas auf Youtube (aktuell Ben & Holly, sehr süß 😊). Dann wird auch dort vorgesungen und geschlafen.
    Wenn der Papa zuhause ist, bringen wir abwechselnd die Große ins Bett und der jeweils Andere geht mit der Kleinen. In dieser Konstellation ist es echt super einfach. Der beste Fall ist dann, wenn wir uns nach fünf Minuten unten treffen und beide Kinder selig schlummern. Durchschlafen tun sie Beide sehr zuverlässig. Toi toi toi. ☺

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  3. Hallo!
    Ich habe einen 3 jährigen Sohn und danach Zwillinge bekommen.
    Der große sollte dann irgendwann alleine schlafen (zuvor im Familienbett). Das fand er natürlich doof da wir anderen vier schließlich zusammen schlafen. Dann sind wir umgezogen und haben anstatt der klassischen Zimmerverteilung ein „Kinderschlafzimmer“ und ein „Spielzimmer“ eingerichtet.
    Alle drei Kinder schlafen zusammen in einem Zimmer (jeder hat sein eigenes Bett).
    Der Grosse hört der Spieluhr zu und leuchtet mit seiner Nachtleuchte.
    Die Zwillinge kriegen von meinem Mann und mir noch ein Fläschchen zum einschlafen. Irgendwann in dr Nacht hole ich die Zwillinge dann doch zu uns ins Schlafzimmer, weil sie auch noch nicht durchschlafen.
    Klappt im Moment super so. Mal schauen wie es weiter geht!

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    • Hallo Linda, das klingt ja wirklich ähnlich wie bei uns mit dem Kinder Familienbett. Ich denke auch, dass man eben auf die Veränderungen immer flexibel reagieren muss.lg Michi

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  4. Meine zwei sind genau 2 Jahre alt. Und jeden Tag nach wieder zwei Jahren, warten wir auf die Ankunft von NR.3.

    Ich habe auch erst versucht, erst das damals Baby ins Bett zu bringen, dann die Grosse. Klappte 2,3x? Danach nur Geschrei. Abendliche Schreiphase eben..
    Mein Mann muss immer bis 23 Uhr arbeiten, daher muss ich das alleine wuppen, leider nix mit aufteilen. Ich sass dann einfach im Schaukelstuhl und hab im Kinderzimmer geschaukelt, oder hatte die kleine angelegt.
    Die Grosse hat zum Glück mit ihren zwei/zweieinhalb Jahren damals schnell gelernt alleine einzuschlafen.
    Bei meiner zweiten Tochter sind wir da aber meilenweit entfernt. Sie schreit bis sie sich erbricht wenn wir das Zimmer verlassen….. daher bleibt es spannend wie sich dieses “Problem“ lösen lässt. Man hat so genaue Vorstellungen (bevor man Kinder hat) wie Was zu sein.hat…..und man ist doch froh wenn man es schafft Abend für Abend lebendig das Kinderzimmer verlassen zu können.
    Welche Strategie schlussendlich verfolgt wird ist völlig egal. Hauptsache man kommt ans Ziel! (Zumindest für einige Zeit, bis sich das nächste Problem stellt ;-) )

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  5. Wir haben sieben Kinder zwischen 12 Jahren und 10 Monaten. Bei unserem ersten Kind fingen wir mit unserem Ritual an: essen, bettfertig machen und dann gibt es noch eine Geschichte, aber nicht zusammen kuschelnd im Bett, sondern Kind im eigenen Bett und Mama auf einem Sessel im Zimmer(gekuschelt wird am Tag und so können die kleinen schon mal zur Ruhe kommen, ohne im Hinterkopf zu haben, dass sie gleich ohne Mama im Bett bleiben sollen). Anschließend wünsche ich jedem Kind noch eine gute Nacht an seinem Bett. Dann gehe ich aus dem Zimmer, lösche das Licht und mache noch die Spieluhr an.
    Da die Altersspanne zwischen unseren Kindern zu groß geworden ist, um den großen und den kleinen die gleiche Geschichte vorzulesen, teilen mein Mann und ich uns auf. Er liest den großen etwas vor und ich den kleinen.
    Um 20:00Uhr sind spätestens alle im Bett und wir haben gut 2-3 Stunden Ruhe bis sich der kleinste meldet und Hunger hat. Nach dem Stillen wird er wieder hingelegt und schläft weiter.
    Bei uns läuft es auch wenn die Familie um ein Persönchen gewachsen ist.
    Ich wünsche allen anderen Mütter, dass sie ebenfalls einen guten Weg für sich und ihre Sprösslinge finden, um das Ins-Bett-Gehen erträglich zu machen.
    Viele Grüße von Mama Smutje.

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    • danke für deine tolle Beschreibung eurer Situation. Ich denke auch, dass man einfach auch in die Aufgaben reinwächst. Hauptsache die Kinder spüren, dass Mama und Papa mit viel Liebe dabei sind auch wenn die Zeit pro Kind manchmal eben etwas knapper ausfällt, als sich die kinder und sicher auch die Eltern das wünschen. Zerreissen geht eben nicht… lg

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  6. Hallo, ich bin gerade auch am verzweifeln. Meine Zwillinge sind inzwischen 3 Jahre. Das heißt, wie du dir denken kannst, drei Jahre Schlafmangel. Es schien sich aber zu regulieren, so dass ich ab und zu doch eine halbwegs normale Nacht abbekomme und mich wieder ok fühle. Seite vielen Wochen nun, hat sich ein grausamer Rhythmus eingestellt. Eine/r der Zwillinge wacht jede, wirklich ganz konsequent jede, Nacht auf (sie wechseln sich ab, manchmal machen sie es zusammen), gegen 2/3/4 Uhr. Sie schreien, wollen zu mir ins Bett oder wollen, dass ich ihnen die Hand beim Einschlafen halte. Halte ich ihnen dann für 30 min die Hand und will gehen, da sie zu schlafen scheinen, brüllen sie (oder halt eins) nach wenigen Minuten wieder los. So vergeht Stund um Stund und meine Tage (nie mehr als 4 Stunden Schlaf) werden zusehends unerträglicher (ich arbeite voll, bin alleinerziehend). Seit Wochen vergeht nicht eine Nacht, in der das nicht so ist. Ich dachte jetzt, ich müsste sie nun daran gewöhnen, dass ich nicht immer beim Schlafen anwesend sein kann und sollte da beim Einschlafen beginnen. Sie schlafen immer noch mit Milch und Händchenhalten ein. Aber im momentanen Zustand bin ich nicht mal fähig für Experimente. Schlimm.

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    • Oh nein du arme, das ist wirklich ganz fies. Ich kann dich sehr gut verstehen. Manchmal hilft aber gerade in so einer Situation auch eine radikale Änderung. Die kleinen verstehen schon so viel in dem Alter. Versuch es ihnen zu erklären, dass Mama nicht mehr kann, dass es so nicht mehr geht. Evtl einschlafen mit cd? Meine mussten das auch lernen als sie knapp 3 waren, als das 3. Baby da war. Ich drücke dir die Daumen.

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