Heute gibt es als Abwechslung ein kleines Interview mit mir, in dem ich Euch noch ein bisschen mehr über mich, meine Schwangerschaft und alles Drumherum verraten möchte. Zuerst mal ein lustiges Bild mit Umzugskartons ein paar Tage vor der Geburt….

1. Wann und wie hast du erfahren, dass du schwanger bist?
Tja das war eine ganz kuriose Geschichte…
Wir wollten unbedingt Kinder und es war ganz doll geplant aber dass es gleich 2 wurden, war natürlich eine mega Überraschung. In Woche 6 habe ich es durch einen Zufall bei einer Sportuntersuchung erfahren. Ich habe meinem Mann damals ein paar Babyschuhe auf das Bett gelegt, als er abends nach Hause kam. Er hat sich total gefreut, da es auch endlich bedeutete, dass unser 3-jähriges Pendeln „Hamburg-Aschaffenburg“ ein Ende hat.
2. Wann wusstest du, dass es Zwillinge werden und wie war deine erste Reaktion?
Bei der 2. Untersuchung sagte die Ärztin „Das Herz schlägt …. und das zweite auch“! Ich habe 3 Sekunden gebraucht, um zu verstehen, was sie da grad gesagt hat. Im ersten Moment musste ich vor Freude aber auch irgendwie aus leiser Panik weinen. Eigentlich wollte ich direkt nach der Untersuchung zur Arbeit. Ich musste mich dann aber erst einmal kurz in mein Lieblingscafe verziehen und in Ruhe die Neuigkeiten verdauen. Hier ist damals ein tolles Foto mit Kaffeetasse und Zwillings-Ultraschall-Bild entstanden, was noch heute im Kinderzimmer der Mädels gerahmt hängt.

3. Hattest du eigentlich irgendwelche besonderen Schwangerschaftsgelüste?
Am Anfang war alles super und ich hätte nie damit gerechnet, dass alles ganz anders kommen würde… Mir war eher abends ab und zu übel bis zum 5. Monat. Mein Mann musste Sonntags einmal unbedingt Nutella beim Bäcker holen aber sonst waren meine Essgewohnheiten normal. Ich hatte auch nicht mehr Hunger als sonst.
4. Wie war die Schwangerschaft für dich und bis wann hast du durchgehalten?
Da es ja meine ersten Kinder waren, hatte ich keine Erfahrung und wusste so oder so nicht, was da auf mich zukommen würden. Leider musste ich in den vorzeitigen Mutterschutz. Ich hätte es mir anders gewünscht und es passte auch gar nicht in unsere Planung. Ab der 24. Woche war mein Gebärmutterhals so verkürzt, dass meine Ärztin mich sofort ins Bett gelegt hat und ich nicht mal mehr zum Einkaufen aufstehen durfte. Es war gruselig. Ich habe aus dem Bett versucht eine gute Übergabe im Büro zu machen und versucht irgendwie unseren Umzug nach Bayern zu organisieren. Da mein Mann ja schon unten war und die ganze Woche gearbeitet hat, war hier wenig Hilfe zu erwarten. Zum Glück hatte ich 2 tolle Freundinnen, die mich mit Lebensmitteln und Aufheiterungen versorgt haben. Ich habe immer versucht mir zu sagen, dass es gut ist, dass ich mich jetzt ausruhen darf und das die nächsten 5 Jahre nicht mehr kann. Wie Recht ich damit hatte, hätte ich übrigens nie gedacht. 5 Jahre nicht mehr durchschlafen kann man sich vorher nicht vorstellen, oder!? So richtig nervig fand ich allerdings auch Stützstümpfe im Hochsommer. Das braucht mal echt keiner. Ich wurde auch immer etwas seltsam angeschaut bei 35 Grad mit langen schwarzen Strümpfen.
5. Wie waren die Vorbereitungen für die Ankunft der Zwillinge und was braucht man unbedingt bzw. was braucht man nicht wirklich?
Da ich kurz vor der (leider zu frühen) Entbindung erst von Hamburg nach Aschaffenburg umgezogen bin, war das keine leichte Aufgabe. Wir haben so gut es ging an den Wochenende vorher das Zimmer gestaltet. Ich hab mit dickem Bauch noch tapeziert. Ich brauchte unbedingt 2 Stillkissen, damit ich beide Mädels gleichzeitig füttern konnte. Sie haben abgepumpte Milch bekommen und so konnte ich mich wunderbar vor beide setzen und die Flaschen festhalten. Sie liegen in ihren „Booten“ haben wir immer gesagt. Außerdem brauchte ich gefühlte 1. Mio Spucktücher und Lätzchen. Mein beiden haben so viel gespuckt und gesabbert, es war einfach unglaublich. Deswegen musste auch ganz schnell ein Waschtrockner her, weil sonst nicht einmal 2 Schlafsäcke pro Kind gereicht hätten für eine Nacht. Ach ja, meine Spuckmäuse, das waren Zeiten.

Meinen Wickeltisch habe ich eigentlich nicht wirklich benutzt, da ich immer Angst hatte, dass doch eine von beiden runter rollt. Ich musste immer beide zum Wickeln mitnehmen, weil die andere sonst gebrüllt hat, war das echt unpraktisch und ich bin relativ schnell dazu übergegangen sie einfach auf dem Boden zu wickeln und später im Stehen. Das ging super und die Anschaffung des Wickeltisches hätten wir uns sparen können.
6. Wie war letztendlich dann die Geburt: Kaiserschnitt oder normale Entbindung?
Hm, sagen wir mal ganz ehrlich: „Bescheiden“. In SSW 33 wurde ich mit Verdacht auf „Präklamsie“ (Schwangeschaftsvergiftung) in die Klinik eingewiesen und exakt nach 2 Tage bei SSW 34.0 mussten die beiden Mädels abends um 21 Uhr geholt werden, da meine Werte rapide schlecht geworden waren und ich extreme Schmerzen hatte. Die Zeit reichte zum Glück noch für eine PDA und dann war es ein nicht wirklich schöner „Notkaiserschnitt“. Mein Mann war geschäftlich in England und konnte nicht bei der Geburt dabei sein. Ich habe ihn erst am nächsten Morgen kurz gesehen. So hatte ich mir das Ganze irgendwie nicht vorgestellt. Den Ausführlichen Bericht zur Geburt und der Vergiftung bzw. dem HELLP Syndrom findet ihr nochmal zum nachlesen hier.
7. Was hast du gedacht, als du die Kinder erstmals gesehen hast?
Leider habe ich nach dem Kaiserschnitt meine beiden Mädels nur ca. 1 Sekunde gesehen, bevor sie direkt auf die Intensivstation gebracht wurden. Da ich auch nach der Entbindung noch an dem HELLP Syndrom, ausgelöst durch die Schwangerschaftsvergiftung, litt, wurde ich ebenso auf die Intensivstation gebracht und musste dort eine ganze Woche an diverseren Kabeln liegen, ohne meine Mädels sehen zu dürfen. Erst nach einer ganzen Woche, es gab in meinem Leben bisher keine schlimmere Woche, konnte ich meine Minis in die Arme schließen. Ich wurde mit einem Rollstuhl in die Kinderklinik gebracht und hatte 2 ganz kleine, verkabelte Pakete auf dem Arm. Es war der schönste aber irgendwie auch gleichzeitig schlimmste Moment in meinem Leben. Endlich durfte ich meine Kinder in den Armen halten aber zu wissen, dass sie weiter kämpfen müssen und ich ihnen nicht oder nur bedingt helfen kann, war für mich schrecklich. Die ganze Geschichte der Schwangerschaft habe ich auch noch in einem Bericht „5 Jahre Zwillinge // Ein Rückblick mit Gänsehaut, Dankbarkeit und einer Träne“ aufgeschrieben.

8. Welchen Tipps gibst du werdenden Zwillingseltern /Zwillingsmüttern mit auf den Weg?
Akzeptiere, dass Du nicht perfekt bist und es auch gar nicht sein musst. „Versucht“ euch zu entspannen, denn das überträgt sich total auf die Kinder. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan aber es wird euch helfen, ganz bestimmt!
Schenke deinen Kindern Zeit, Liebe und hören Ihnen aufmerksam zu, auch wenn es für Dich nur nach einer banalen Kleinigkeit klingt. Für deine Kinder ist es in dem Moment die Welt.
Für deine Kinder, bist DU immer perfekt so wie DU gerade bist!

Ich hoffe, euch hat dieser kleine Eimblick in meine Schwangerschaft gefallen und vielleicht auch geholfen oder Mut gemacht. Ich werde sicher noch mehr über mich schreiben und natürlich über das Leben mit Zwillingen.
Eure Zwillingsmama Michi
Ich habe auch Zwillinge (Pärchen) und habe eine Bilderbuch-Schwangerschaft hinter mir. Bis zur 36. Woche hab ich es geschafft, dann kam Notkaiserschnitt. LG Romy
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oh man aber hoffentlich ist jetzt alles gut.
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Halli hallo
Ich verstehe dich so gut Michi bin auch vor zwei Monaten Zwillingsmami geworden habe gut durchgehalten bis 37 ssw aber die Geburt und der Aufenthalt im Krankenhaus war sehr grussilig.
So das ich nach meine Entlassung nicht nachhause gegangen bin sondern zu meine Eltern weil ich so stark an Wochenbett Depression gelitten habe.
Gott sei dank geht es meine beide Mäuse gut und wir sind zuhause und wir meistern es sehr gut 😊 auch zu dritt.
Papa ist leider den ganzen Tag auf der Arbeit
Ich wünsche euch alles gute
Liebe Grüße
Yasemin
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oh dann wünsche ich euch auch alles gute für euren Start. Fühl dich gedrückt und ihr packt das schon. glg
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