„München wir kommen“ hieß es letzten Freitag um 7 Uhr morgens. Auto gepackt, alle Kinder freudig hinten drin und alle Dirndl im Koffer dabei. Jetzt konnte es ja losgehen.
Eigentlich hatte ich nie geplant, mit den Kindern zum Oktoberfest zu fahren. Durch einen Zufall hatten wir genau dieses letzte „Wiesn“ Wochenende für eine Verabredung mit unseren Münchner Freunden ausgewählt. Als Exil-Hamburger in München schlugen unsere Freunde natürlich direkt vor, auch auf`s Oktoberfest, besser gesagt „Die Wiesn“, zu gehen.
Ich, als vollkommen Unwissende, was das Thema Oktoberfest angeht, hab natürlich gesagt: „Klar! Ein Dirndl haben wir ja alle.“
Ich habe mir eigentlich dann gar keine weiteren Gedanken gemacht außer, dass ein bisschen Karussell fahren und nine Wurst essen für die Kinder ja auch ganz lustig ist.
Allein der Fahrtweg auf A3 (nur Baustelle) und A8 an diesem Freitag nach München war schon gruselig. Es hatten leider einige Bundesländer Herbstferien, was ich natürlich nicht bedacht hatte.
Gegen Mittag waren wir endlich in Stuttgart und die ersten beiden Spuck-Attacken meiner kleinsten Tochter waren auch schon vorbei und alle greifbaren Umziehsachen im Einsatz.
So hatte ich mir den Start in das Wochenende eigentlich nicht vorgestellt. Wir haben dann eine Pause gemacht in einem tollen kleinen Wildpark dem „Nymphaea“ in Esslingen. Dort war es echt schön und hat die Stimmung wieder etwas gehoben. Hier seht ihr ein paar Bilder aus dem schönen Park mit tollem Spielplatz und schönem Restaurant/Biergarten. Kind 3 seht ihr übrigens schon in geliehener Jogginghose :-).
Nun ging es aber weiter Richtung München und nach diversen Staukilometern waren wir auch endlich am späten Nachmittag da.
Ich hatte natürlich für unsere Kleinste (2 Jahre) den Buggy eingepackt. Bei der Ankunft sagte meine Freundin aber direkt: „Den darfst du aber Samstags nicht mit auf das Oktoberfest nehmen.“ Na super, dachte ich mir, das sind ja die besten Voraussetzungen für einen entspannten Ausflug mit 3 Kindern. Langsam kamen mir Zweifel, ob die Idee überhaupt so gut war. Aber ihr kennt das ja, wenn man den Kindern schon etwas erzählt und versprochen hat, kommt man mit Erklärungen wie „ich glaube das ist doch zu voll und gefährlich auf dem Fest“ nicht wirklich gut an.
Ich selber war vor Ewigkeiten als Schülerin einmal auf dem Oktoberfest. Tagsüber in der Woche. Ich fand es groß aber damals war es natürlich nicht so voll und meine Erinnerung ist natürlich auch eine ganz andere. Denn wenn man noch keine Kinder hat, sieht man die Welt komplett anders! Ihr wisst, was ich meine oder?
Als dann noch 20 Grad und Sonne für den Samstag vorhergesagt waren und somit die zu erwartende hohe Anzahl an Besuchern noch steigen würde, war das für mich die Entscheidung auf keinen Fall Samstag auf das Oktoberfest zu gehen. Meine Angst, die Kinder zu verlieren und der Stress, den wir uns da alle machen würden, stand in keinem Verhältnis zu dem Spaß, den der Ausflug eigentlich machen sollte. Und am Ende sollte es doch einfach ein schöner Tag sein und kein stressiges Rumgerenne durch die Massen werden.
Kurzerhand haben wir umgeplant und einfach den Sonntag für einen Besuch ins Auge gefasst. Hier waren die Voraussetzungen viel besser.
1.Man darf einen Buggy mitnehmen!
2.Wettervorhersage12 Grad und Regen!
Wunderbar, das klang so, als würden wir da wohl eher allein unterwegs sein. ;-)
Am nächsten Morgen regnete es tatsächlich aus Kübeln und auch als wir alle in Tracht vor dem Haus waren, hatte das Wetter kein Erbarmen. Aber dann plötzlich wurde unser Mut belohnt.
Die Sonne kam und es hörte auf zu Regnen. Mit der Bahn ging es zu den Theresienwiesen.
Eine große Kinderkette und ein Buggy und einmal ab durch die Menge. Es war zum Glück nur normal voll und so hatten alle etwas von dem Ausflug.
Trotzdem war es uns ganz wichtig, dass jedes Kind immer an einer Hand eines Erwachsenen war.
Für kleine Kinder eignet sich vor Allem der abgesperrte Bereich der „oiden (alten) Wiesn“ für einen entspannten Besuch.
Hier finden sich auch kaum bis keine feierwütigen Erwachsenen, da es extra Eintritt kostet.
Meine Mäuse haben dann ihre geliebte Zuckerwatte gegessen, ein Herzl bekommen und durften Pferdekarussell und Kettenkarussell fahren.
Danach gab es noch Würstl, Brezn und Obazda und dazu eine Maß Radler und alle waren glücklich. Hurra!!!!
Danach schnell wieder als Kinderkette über die Wiesn bis zur Bahn und schon kam der Regen wieder. Da hatten wir echt Glück.
Alles in Allem war es ein schöner Ausflug und es war für die Kinder auch einmal toll zu sehen. Jedes Jahr muss ich das jetzt nicht haben, aber wenn, dann nur sonntags morgens oder in der Woche. Dann kann man es auch guten Gewissens mit Kindern machen.
Wie sind Eure Erfahrungen? Wart ihr auch schon auf großen Festen mit Kindern?
Ich bin gespannt auf Eure Erlebnisberichte,
Eure Zwillingsmama Michi plus Eins