Mama auf der Intensivstation // Persönlicher Bericht zum Thema „Kranke Pflege“ und Buchrezension mit *VERLOSUNG*

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Als ich damals in besagter Talkshow diesen einen Krankenpfleger-Azubi, Alexander Jorde, 22 Jahre, aufstehen sah und seine mutige Frage direkt an Frau Merkel stellen hörte…..

Da dachte ich mir sofort! Ja natürlich, absolut Recht hat er, dieser junge Pfleger. Ich habe selber im Freundeskreis mehrere Freundinnen, die in diesem Beruf arbeiten und „durfte“ sogar selbst leider Zeuge dieser „kranken Zustände“ in der Pflege werden.

Damals, vor jetzt 6,5 Jahren, als ich nach der Geburt meiner Zwillinge direkt auf eine Intensivstation und danach auf eine Teil-Intensiv-Pflegestation verlegt wurde.

Hier einmal einige Beispiele, die mich dort erwartet haben:

Ewiges Warten und ein Bett mitten im Flur das Krankenhauses.

Dauer Piepsen der Geräte bei der Nachbarin, weil einfach zu wenig Personal da war in der Nacht und kein Patient sich wirklich gesund schlafen konnte. Kein Auge habe ich zu gemacht.

„Kranke Pflege“ in Deutschland

Der Teufelskreis

Überlastetes Personal, gestresste Patienten, keine schnelle Genesung. Zu viele Patienten für zu wenig Pflegepersonal.

Im Durchzug auf dem Bett saß ich, unfähig mich zu bewegen, um selber das Fenster zu zu machen, dass in der Hektik eine Schwester zwar auf aber dann leider nie wieder zu gemacht hatte.

Meine Stützstrümpfe von der Geburt bzw. aus der Schwangerschaft hatte ich auch 3 Tage nach Entbindung noch an…

Menschlichkeit trotz Fachkräftemangel

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie lange ich noch dort im Krankenhaus auf dieser Station weiter so vor mich hin vegetiert wäre, hätte es nicht diese eine Schwester gegeben.

Diese liebe, tolle und emphatische Schwester, die trotz Feierabend noch einmal tschüß sagen kam und mir versprach, mir morgen wieder die Haare zu bürsten.

Diese eine Krankenschwester, die sich um meine Gefühle und mein Herz gesorgt hat. Die mich gefragt hat, was los sei, als ich weinte, weil ich meine Neugeborenen Kinder seit einer Woche nicht sehen konnte.

Diese Seele von Mensch, die mir die Haare gebürstet hat und mir die Stützstrümpfe der Geburt ausgezogen und meine Beine gewaschen hat.

Mit ihrer Empathie und Menschlichkeit ist sie immer wieder die Extrameile für mich und meine Babys gegangen.

Dankbarkeit

An dieser Stelle möchte ich all denjenigen danken, die jeden Tag diesen Job in der Krankenpflege machen. Die sich aufopfern für die Menschen im Krankenhaus, obwohl sie jeden Tag wieder wissen, dass sie gar nicht alles schaffen können und auf keinen Fall jedem einzelnen Menschen dort nur ansatzweise gerecht werden können.

ABER sie versuchen es!!! Und das ist ganz, ganz toll. Mir hat es damals so viel gegeben und mich schneller wieder zu Kräften kommen lassen, dass ich wusste, es gibt jemanden, dem ich als Mensch wichtig bin.

„kranke Pflege“ in Deutschland

In seinem Buch „Kranke Pflege- gemeinsam aus dem Notstand“ greift nun Alexander Jorde alle die Themen noch einmal im Detail auf und versucht auch Lösungsansätze vorzustellen. Eines stellt er aber auch klar. Nur gemeinsam, wird es einen Weg aus diesem Dilemma geben.

Alexander Jorde-Buch-Kranke Pflege
Alexander Jorde-Buch-Kranke Pflege

Hier einige Auszüge aus diesem Buch:

Fachkräftemängel-„Es ist nun mal ein Unterschied, ob ein Auto einen Monat später ausgeliefert wird oder ob ein Mensch durch einen Herzinfarkt in akuter Lebensgefahr schwebt und ihm die dringende Hilfe verwehrt wird.“ 

„Wie soll sich die Situation ändern, wenn gar nicht genug Arbeitskräfte zur Verfügung stehen? Sicher ist: Sie werden nicht vom Himmel fallen. Und deshalb brauchen wir einen Plan.“

(Zitat Alexander Jorde- Kranke Pflege)

Jorde-Kranke Pflege-Buchrezension
Jorde-Kranke Pflege-Buchrezension

Absolut lesenswert ist es und nachdenklich macht dieses Buch natürlich auch.

Ich darf euch jetzt sogar ein Exemplar dieses berührenden und alarmierenden Buches verlosen:

Was müsst ihr tun, um in den Lostopf zu hüpfen?
1. Erzählt mir doch einmal in den Kommentaren, ob ihr selber auch schon einmal von diesem Thema betroffen wart oder aber Familie, Freunde?
2. seid/werdet Fans meines Blogs
viel Erfolg, eure Zwillingsmama Michi
Hier nun noch die Teilnahmebedingungen für das Gewinnspiel:
Das Gewinnspiel läuft bis 02.03.2019 23:59 Uhr.
Unsere Glücksfee wird den/die Gewinner IN ziehen. Der/Die Gewinner IN erklärt sich damit einverstanden, dass er/sie danach über seine hinterlegte E-Mail Adresse oder seinen Facebook Account informiert sowie im Blog auf der Gewinnerseite zu sehen sein wird.
Der Gewinn kann nicht in bar ausgezahlt werden. Der Gewinn wird versendet und zu diesem Zweck wird die Adresse des Gewinners benötigt. Die Teilnehmer müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Der Erwerb von Produkten und Dienstleistungen beeinträchtigen den Ausgang des Gewinnspiels nicht. Die Preise dürfen nicht getauscht oder übertragen werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Versand ist nur innerhalb Deutschlands möglich.

10 Kommentare

  1. Hallo Michi,
    als Domi 3 Monate alt war, habe ich mir durch einen Leitersturz nen Wirbel gebrochen. Dank OP und Stabilisierung ist alles wieder ok. Domi wurde damals voll gestillt. Mein Glück war, dass das Krankenhaus Domi mit aufgenommen hat und meine Mutter als Betreuungsperson dabei sein durfte. 10 Tage Klinik, die zum Glück die Beihilfe und die Krankenkasse gezahlt haben. So hatten die Krankenschwestern/Pfleger kaum Arbeit mit uns, da meine Mutti alles gemacht. Inklusive Toilettengang, Duschen, Hilfe beim Stillen usw. . Ohne meine Mami hätte Domi daheim mit ner Flasche ohne Mama sein müssen oder auf der Babystation, auch ohne mich. Dafür, dass unsere Station damals so derbe voll war, muss ich echt sagen, dass das Personal super nett war und immer ein liebes Wort hatte.
    Glg Domi und Katja

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  2. Ich arbeite selbst in der Krankenpflege und das trotz der Umstände sogar immer noch gerne. Oft wünsche ich mir aber ein bisschen mehr Anerkennung und Verständnis, dass wir nicht überall gleichzeitig sein können. Und wenn wir mal lachend und ein Gummibärchen essend im Stationsstützpunkt stehen, in Betracht gezogen wird, dass das evtl das erste nach 5h arbeiten ist was wir essen und das Lachen uns durchhalten lässt auch wenn wir nicht wissen wie wir die ganze Arbeit noch schaffen sollen.

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  3. Erstmal danke für deinen Blog Eintrag. Ich bin Kinderkrankenschwester und weiß aus eigener Erfahrung wie verrückt die Pflege ist, wie die Erwartung mancher Patienten sind und wie die Zeit im Nacken sitzt. Ich bin sehr oft sehr müde in meinen frei, wenn man mal frei hat, und freue mich dann auf meinen Sofa. Viele Tage rennst du nur und trotzdem schaffst du nicht und wirst dann auch noch von Patienten geschimpft wenn du 20 Minuten später kommst als gedacht auch wenn man selber keine Zeit für das natürlichste Welt hat. Oft geht Essen und Toilette unter und du weißt nicht wie du die Zeit dafür geholt hättest. Das einzige was mir noch etwas Kraft gibt, wenn es manchmal Patienten gibt, die dich zur Seite nehmen und sich herzlich bedanken auch manchmal für Kleinigkeiten. Das freut mich und das gibt mir etwas Kraft um weiter zu machen. Diese Momente gibt es nicht täglich umso mehr saugt man es auf und speichert es. Danke für deinen Bericht. Ich wünsche euch allen viel Gesundheit und alles Liebe. Veronika

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    • Liebe Veronika,
      Danke für deine Worte. Du hast mein vollstes Verständnis. Mach bitte trotzdem weiter so. Es gibt so viele, die es dir danken, wenn auch nur im Stillen vielleicht. Alles Liebe Michi

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